Finanzierung für XXL-Stern
aus Herrnhut ist gesichert
Über 5000 Euro erbrachte die Spendenaktionen für die Adventsbeleuchtung der Aegidienkirche.
Oschatz.
Bei aktuellen Temperaturen
oberhalb der 30-Grad-Celsius-
Marke ist die kühle Adventszeit für
die meisten Menschen noch weit
entfernt. Bei den Mitgliedern des
Fördervereins Rettet St. Aegidien
ist das jedoch anders. Bereits seit
Anfang Mai tüfteln sie, welcher
Herrnhuter Stern am 30. November,
dem Sonnabend vor dem ersten
Advent, zwischen dem Südund
Nordturm der Aegidienkirche
aufgehangen und in der Weihnachtszeit
im Dunkeln sein warmes
Licht ausstrahlen soll.
Mittlerweile ist die Entscheidung
gefallen. Der neue Stern wird
einen Durchmesser von 190 Zentimeter
(A 19) eine XXL-Größe besitzen
und damit 60 Zentimeter größer
als sein Vorgänger sein (A 13).
Laut Herrnhuter Sterne GmbH ist
der 190 Zentimeter große Stern die
maximal normal lieferbare Größe.
Darüber hinaus, so eine Sprecherin
des Unternehmens auf Anfrage,
gebe es noch Sonderanfertigungen
wie für das Bundeskanzleramt oder
den Berliner Dom, die einen Durchmesser
von 250 Zentimeter haben.
Warum braucht Oschatz überhaupt
einen neuen Stern? Nach Angaben
von Hans-Günter Sirrenberg,
Vorsitzender des Fördervereins
Rettet St. Aegidien, war der
bisherige Stern in den vergangenen
Jahren durch die Witterungseinflüsse
in luftiger Höhe erheblich
lädiert worden. Beim Abbau seien
immer wieder einige der prägnanten
Zacken kaputt gegangen. Deshalb
sei schon seit geraumer Zeit
über den Kauf eines Nachfolge-Exemplars
nachgedacht worden.
Probeweise wurde der neue
Stern mit knapp zwei Meter Durchmesser
bereits in der Nacht zum 4.
Mai zwischen den Türmen der Aegidienkirche
aufgehangen. Mit
dem Ergebnis waren die Vereinsmitglieder
zufrieden und legten
sich auf den neuen, größeren und
stabileren Stern fest. Doch zu diesem
Zeitpunkt waren noch zwei
Fragen offen: Wir soll diese Anschaffung
finanziert werden? Und
wie kann der Stern sicher zwischen
den Türmen angebracht werden?
Auf beide Fragen gibt es mittlerweile
Antworten.
Zum After Work Club am 16. Mai
warben Bäckermeister Nils Taube
und Jürgen Kloppe von Mercedes-
Gruma erfolgreich Spenden für den
Herrnhuter Stern ein. Dabei kamen
laut Förderverein über 3000 Euro
zusammen. Außerdem hat David Pfennig eine Spende von insgesamt
2000 Euro von der Pfennig
Gruppe, zu der Pfennig Bau und
Baunativ gehören, für das Vorhaben
gespendet. Zum 20-jährigen
Jubiläum der Firma Pfennig und
zum Tag der offenen Filze sei anstelle
von Geschenken und Eintritt
um Spenden gebeten worden, erläuterte
Pfennig den Hintergrund:
„Die St.-Aegidien-Kirche und der
neue Stern haben Strahlkraft weit
über den Markt hinaus. Wir wollten
dieses Projekt gerne unterstützen
und haben diesen Betrag daher
noch verdoppelt.“ Es seien auch
viele Einzelspenden geleistet worden.
Stern leuchtet erstmals
am 30. November
Und was ist mit der Anbringung?
Am 3. Juli waren Fachleute aus
Herrnhut nach Oschatz gereist und
schauten sich die Situation auf beiden
Kirchtürmen, dem Nord- und
dem Südturm, zusammen mit Mitgliedern
des Aegidien-Vereins an.
„Die beiden Fachleute haben uns
zu der neuen Aufhängekonstruktion
und der Abspannung nach
unten beraten. Es wurde eine sinnvolle
und praktische Lösung gefunden
– auch durch die Ideen der ehrenamtlichen
Betreuer des
Oschatzer Weihnachtssterns“, teilt
Vereinsvorsitzender Sirrenberg
mit. Nun gelte es, alles daran zu setzen,
dass der neue Stern am 30. November
erstmals zwischen den
Kirchtürmen leuchten kann. „Die
Mitglieder des Vereins Rettet St.
Aegidien sind beeindruckt und
dankbar, wie sehr die Oschatzer
und auch Einwohner aus der Region
mit ihren Spenden dazu beitragen,
dass der Stern in der Weihnachtszeit
zwischen den beiden
Türmen leuchtet“, freut sich Vereinsvorsitzender
Sirrenberg.
Die St.-Aegidien-
Kirche
und der neue
Stern haben
Strahlkraft
weit über den
Markt hinaus.
David Pfennig,
Unternehmer
und Spender
Bildunterschriften:
Der Herrnhuter Stern hängt zwischen den Kirchtürmen in
Oschatz.
Vor Ort wurde beraten, wie der Herrnhuter Stern zwischen den Kirchtürmen
angebracht werden kann.
Text: Frank Hörügel, Fotos: Verein Rettet St. Aegidien