Oschatzer Allgemeine - 1. Februar 2014
Falsche Bewegungen mit Schmerzsimulator erkennen
Krankenkasse und Oschatzer Unternehmen arbeiten beim betrieblichen Gesundheitsmanagement zusammenvon Hagen Rösner
Oschatz. Der Oschatzer Bauunternehmer David Pfennig weiß, dass seine inzwischen etwa 20-köpfige Firmenbelegschaft jeden Tag ein enormes Arbeitspensum zu absolvieren hat. Nicht selten geht der Job auf die Knochen, wenn der Abrisstrupp am Werk ist oder die „Flocker“ mit ihrem Dämmstoffgebläse bis in die hintersten Ecken von Dachstühlen kriechen müssen. „Für mich stellte sich die Frage, welche Möglichkeiten gibt es, um Belastungen erst einmal zu erkennen und dann auch noch zu senken. Dabei bin ich auf das betriebliche Gesundesundheitsmanagement der IKK classic gekommen“, berichtet David Pfennig.
Gesundheitsmanager entwickeln gemeinsam mit dem Unternehmen ein individuelles Konzept – passgenau zur jeweiligen Unternehmenssituation, den Arbeitsbelastungen und Gesundheitsfragen der Mitarbeiter. Auf Grundlage einer umfangreichen Analyse werden Ursachen möglicher Gesundheitsbelastungen erkannt, Arbeitsplätze und -abläufe optimiert und gezielt Methoden zum Ausgleich trainiert. Mitarbeiter lernen in Workshops und Trainings, wie sie rückengerecht arbeiten, Stress vermeiden oder sich in den Pausen gesund ernähren.
„Ein qualitätsgesichertes betriebliches Gesundheitsmanagement wirkt sich nachweislich positiv auf die Motivation und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern aus“, weiß Petra Göbbels, Gesundheitsberaterin der IKK classic in Taucha bei Leipzig. „Mit zufriedenen und gesunden Mitarbeitern bestehen Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte und erhalten die Arbeitsfähigkeit ihrer Belegschaft – ein wichtiger Aspekt“, so Petra Göbbels weiter.
In der Praxis bei der Firma Pfennig sieht dies so aus. „In dieser Woche wurde ein dritter Workshop mit den Mitarbeitern absolviert, alles natürlich auf freiwilliger Basis“, betont der Mitarbeiter der Krankenkasse Mirko Thoß. So wurden zuerst die Arbeitsabläufe analysiert, um später daraus Verbesserungsmöglichkeiten ableiten zu können. In dieser Woche stand beispielsweise im Mittelpunkt, mit Hilfe eines Schmerzsimulators schlechte Bewegungen zu erkennen. „Mir geht es darum, dass die Mitarbeiter begreifen, dass es um ihre Gesundheit geht und dass sie es in der Hand haben, auch bei starker Arbeitsbelastung einen Ausgleich zu schaffen“, sagt Sportwissenschaftler Lars Arnold, der sich über die engagierte Mitarbeiter der Pfennig-Belegschaft freut.
Für das betriebliche Gesundheitsmanagement erhalten Unternehmen und ihre Mitarbeiter zusätzlich einen Bonus. Nach erfolgreichem Abschluss aller vereinbarten Maßnahmen erhalten Arbeitgeber 50 Euro für jeden teilnehmenden bei dieser Krankenkasse versicherten Beschäftigten, maximal bis zu einer Höhe von 2500 Euro. Alle versicherten Mitarbeiter bei dieser Krankenkasse werden für ihre Teilnahme ebenfalls mit einem Bonus in Höhe von 50 Euro belohnt.
Bildunterschrift:
Ein Mitarbeiter der Firma Pfennig bekommt von Lars Arnold (l.) und Mirko Thoß einen Schmerzsimulator umgeschnallt. Dadurch wird sehr schnell deutlich, welche Bewegungen auch im wahren Leben Schmerzen verursachen.Fotos: Dirk Hunger